Isolde Morawitz-Haselauer, Dr. med., Psychiaterin
„Auch wenn ich manchen Bereichen meiner Schulzeit sehr ambivalent gegenüberstehe, so haben die acht Schuljahre mit einigen Unterrichtsgegenständen und den für uns zuständigen Professor/innen bedeutsame Grundsteine für mein weiteres Leben gesetzt.
So verdanke ich mein Interesse und meine Liebe zu den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, zu deren Literatur, Geschichte, die Begeisterung für die Länder Großbritannien und Frankreich denen, die uns die Sprachen vermittelt haben. Letztlich haben sie mich zu nahestehenden Freund/innen in Großbritannien und Frankreich geführt, die mich mein Leben lang schon begleiten.
So mag auch mein nachhaltiges Interesse für Geschichte und Politische Bildung, für klassische Musik, für Chemie und Biologie entstanden sein, verstanden habe ich gerade in Chemie und Biologie vieles erst im Studium. Die Musik ist mir bis heute eine wichtige Ressource. Mathematik und Latein legten mir die Grundsteine zum Nachdenken, zur Auseinandersetzung und zu der für mich bis heute wichtigen Arbeit des Übersetzens, aus der Transformation erst möglich wird.
Die Schule hat mir aber auch ein Gefühl und eine Wahrnehmung vermittelt, was fehlt, und das war gut so! Mögen es manches Chaos im Unterricht oder Tobsuchtsanfälle oder zynisch-entwertende Kommentare gegenüber uns Schüler/innen gewesen sein. Sicherheit hat unser guter Klassenzusammenhalt gegeben und dafür bin ich meinen Mitschüler/innen sehr dankbar.
In jedem Fall hat mich die Zeit im Gymnasium mit guten Grundlagen ausgestattet, ermutigt, mir Räume zu suchen und zu erschließen, um mir weiteres Verständnis anzueignen. So kann Neues entstehen.“
1976 BG/BRG/BORG Eisenstadt
1984 Abschluss des Medizinstudiums und Promotion
1985 Ärztliche Tätigkeit an der Psychiatrische Univ. Klinik Wien
1985 – 1988 Ausbildung zur Allgemeinmedizinerin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt
Ab 1988 Allgemeinmedizinerin an einer Drogenambulanz des PSD Wien
Ab März 1990 Psychiatrische Facharztausbildung an einer Justizklinikstelle der Psychiatrischen Univ. Klinik Wien und der Justizanstalt Göllersdorf
Nach Facharztausbildung dort bis 1996 als Fachärztin tätig.
1996 – 2018 Psychiatrisch-neurologische Gutachterin in einer österreichischen Sozialversicherungsanstalt in Wien.
Von 1993 – 1996 und 1999 – 2001 Psychiaterin in der Forensischen Nachbetreuungsambulanz Wien und zuletzt als deren interimistische Leiterin beschäftigt.
Neben psychiatrischer und wissenschaftlicher Arbeit Interesse an der psychotherapeutischen Arbeit mit Patienten mittels tiefenpsychologischer Therapiemethoden.
Ab 1990 während der forensisch-psychiatrischen Ausbildung psychoanalytische Selbsterfahrung und Beginn einer Psychotherapieausbildung.
Ab 2005 eigene Praxis als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und als Psychotherapeutin für KIP (Katathym – Imaginative Psychotherapie)
Ab 2016 zusätzlich für TFP (Übertragungsfokussierte Psychotherapie)
Seit 2018 in regulärer Alterspension
Weiterhin freiberufliche Arbeit in eigener Praxis als Psychiaterin und Psychotherapeutin für die genannten Psychotherapiemethoden.
Interesse und Forschungsschwerpunkte mit Veröffentlichungen und Vorträgen zu Persönlichkeitsstörungen, psychotische Störungen, komplexen Traumafolgestörungen und der transgenerationelle Weitergabe von Traumen, zu psychischer und physischer Gewalt, zu Angst, Depression und Kreativität aus tiefenpsychologisch-psychodynamischer Sicht.
Seit mehr als 25 Jahren verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten in einem österreichischen Psychotherapieverein für tiefenpsychologische Therapien in der Organisation einer kontinuierlichen Fortbildung, als Mitglied der Ethikkommission und aktuell als Mitglied der Ombudsstelle.
Isolde Morawitz-Haselauer ist verheiratet und lebt in Wien und im Burgenland.