1922
Die fünf Schulstädte Ödenburg, Pressburg, Györ, Steinamanger und Güns befinden sich jenseits der neuen Grenze – das Burgenland benötigt dringend eine neue Schule.
14. 5. 1922
Die Errichtung einer achtklassigen Mittelschule in der heutigen Martinkaserne wird beschlossen.
6. 11. 1922
Für 129 Schüler beginnt der erste Schultag in der neuen Schule. Direktor Prof. Paul Iby klagt über Raumnot. Es gibt keinen Chemie-, Physik-, Musik- oder Turnsaal. Sogar im Speisesaal des Internats wird unterrichtet.
1927
Die erste Matura findet statt. Jeder Kandidat muss zuvor eine schriftliche Hausarbeit vorlegen.
1933 - 1938
Der Ständestaat regiert in Österreich – alle Schüler müssen rot-weiß-rote Abzeichen tragen, von der Schule werden neue Bildungsziele verlangt:
- sittlich-religiös
- vaterländisch
- sozial-volkstreu
11. 3. 1938
Noch am Tag der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten werden Karzerstrafen wegen Tragens von Hakenkreuzabzeichen verhängt. Tags darauf befindet sich Direktor Kozdon bereits in Gestapohaft.
1938
Die Schule übersiedelt von der Kaserne ins Theresianum. Richard Seidelmann wird neuer Direktor der „Oberschule für Jungen“ – Für Mädchen steht die Schule nicht mehr offen.
1938 – 1945: Herrschaft der NSDAP
Die Schule muss ihren Erziehungsauftrag mit der Hitlerjugend teilen:
Montag, Mittwoch und Samstag sind die Nachmittage für die HJ reserviert. Durch die zahlreichen Absenzen wegen Verpflichtungen in der HJ sinkt der Bildungsstand der Schüler dramatisch. Jüdische Schüler dürfen ab 1938 die Schule nicht mehr besuchen.
Ab 1942 werden immer mehr Schüler zur Wehrmacht eingezogen, darunter der spätere Landesschulinspektor Dr. Edmund Zimmermann und der spätere Direktor Franz Jurasowitsch. Am 21. 4. 1943 muss die 7. Klasse aufgelassen werden, 1944 wird der Schulbetrieb eingestellt.
1945
Nach Kriegsende ist die Schule wieder auf Raumsuche – weder die Kaserne (von russischen Truppen besetzt) noch das Theresianum stehen zur Verfügung. In der städtischen Hauptschule findet sie schließlich einige Räume.
Der Neubeginn: Direktor Johann Korber fehlt es an allem: wenige Lehrer stehen zur Verfügung, manche Schüler müssen täglich einen fünfstündigen Schulweg zurücklegen, Ernährungs- und Bildungszustand sind katastrophal.
12. 10. 1950
Endlich! Nach 28 Jahren wird der Grundstein für ein neues Schulgebäude gelegt. Am 21.1.1953 findet die feierliche Eröffnung statt. Die Schule gilt in den 50er Jahren als eine der modernsten Anstalten Österreichs.
1987
Die Bildungsexplosion der 1970-er Jahre (1976 erstmals mehr als 1000 Schüler) machen eine Erweiterung nach Osten nötig. Unter Direktor Franz Jurasowitsch kann 1987 ein Zubau mit 16 Räumen bezogen werden.
1990er Jahre
Direktor Thomas Mühlgassner kann eine weitere Vergrößerung des Schulgebäudes nach Süden fertigstellen (Klassenräume, Werksäle, Schulbuffet).
2014 - 2018
Das Schulgebäude wird unter Direktorin Karin Rojacz-Pichler saniert, nach Westen erweitert und modernisiert. Somit entspricht es mit 49 Klassenräumen und allen erforderlichen Sonderunterrichtsräumen dem Bildungsangebot und dem Schülerzuwachs. – Die feierliche Eröffnung findet am 22. 10. 2018 statt.