Jürgen Neuwirth, HR Mag., Leiter Pädagogischer Dienst in der Bildungsdirektion Burgenland

„Das BG/BRG/BORG Eisenstadt hatte vom ersten Moment schon beim Betreten des Gebäudes etwas ganz Besonderes für mich. Das Gefühl, das die Aura der Schule in mir als Zehnjährigen auslöste, ist schwer zu beschreiben. Es war irgendetwas zwischen Respekt, Ehrfurcht, Heimeligkeit und gleichzeitig Vertrautheit. Auch bei der Begrüßung durch Dir. Jurasowitsch 1986 schwang für mich dieses Gefühl mit. Alleine die Betonung in der Begrüßungsrede von Dir. Jurasowitsch, dass wir jetzt an eine allgemein bildende höhere Schule gehen werden, implizierte schon etwas Besonderes, etwas Großartiges. Diese vom ersten Moment an große Verbundenheit mit „meiner Schule“ blieb während meiner gesamten Schullaufbahn und auch darüber hinaus bestehen.

Bis zur meiner Matura durfte ich viele engagierte Lehrerinnen und Lehrer erleben, die mit Leidenschaft und Einsatz nicht nur ihr Fach unterrichteten, sondern denen es auch ein echtes Anliegen war, dass wir Schüler den Stoff verstehen. Manchmal überforderte das zwar unseren jungen Intellekt – vor allem, wenn die Hormone wieder einmal die Oberhand gewannen. Aber ich darf da sicher für meine ganze Klasse 8c (ORG-Musik, Maturajahrgang 1994) sprechen, wenn ich sage, dass wir durch die persönliche Begleitung der Lehrerinnen und Lehrer und die vielen musikalischen Auftritte, die uns beim Lernen manchmal unter Druck brachten, mit der Herausforderung auch gewachsen sind. Auf alle Fälle haben wir in dieser Zeit gelernt, effizient zu lernen und auch die Freizeit intensiv zu nutzen.

Als ganz besonders durfte ich auch die Beziehung zu den Lehrpersonen erleben. Diese wurde nicht nur durch ihre regelmäßige Teilnahme an den Klassenpartys gestärkt, sondern auch bei diversen Reisen und Projektwochen vertieft. Das Besondere daran waren nicht nur die Freiheiten, die wir als Schüler auf diesen Reisen nach Paris und London genießen durften (wir hatten ein Hotel am Place Pigalle in Paris), sondern auch der Zeitpunkt der Reisen, nämlich die Osterferien. Zum Teil begleiteten uns sogar die Familien der Lehrerinnen und Lehrer. Und ganz nebenbei bekamen wir auch eine hervorragende Ausbildung vermittelt, was sich auch auf der Uni im Vergleich mit anderen Kommilitonen zeigte.

Wenn ich also meine Kurzwiesen-Zeit mit einem Statement beschreiben müsste, lautet es: „Die Schule als zweite Familie“.

Ich wünsche „meiner Schule“ zum 100. Geburtstag nicht mehr und nicht weniger, als dass viele Schülerinnen und Schüler an der Kurzwiese eine genauso schöne Schulzeit erleben dürfen, wie ich sie hatte.“

 

1994 Matura am BG/BRG/BORG Eisenstadt

2002 – 2003 Unterrichtspraktikum am BG/BRG/BORG Eisenstadt

2003 Lehrer für Physik am BG/BRG/BORG Oberpullendorf

2003 Lehrer für Physik und Mathematik an der HLA Baden

2003 – 2010 Lehrer für Physik und Mathematik am BG/BRG/BORG Eisenstadt

2004 – 2007 Mitarbeiter am Pädagogischen Institut des Bundes für Burgenland

2006 – 2010 Administrator am BG/BRG/BORG Eisenstadt

2007 – 2010 Koordinator der Abteilung AHS am Institut für Personal-

und Schulentwicklung an allgemein bildenden Schulen an der Pädagogischen Hochschule Burgenland

2010 – 2018 Landesschulinspektor für AHS und BAfEP im Bereich des Landesschulrats für Burgenland

seit 2018 Leiter des Bereichs Pädagogischer Dienst in der Bildungsdirektion Burgenland