Lukas Hefler, Prim. Univ.-Prof. Dr., MBA, Leiter der Gynäkologie im Ordensklinikum Linz, Vizepräsident der Österr. Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe

„Meine erste Erinnerung an das damalige Bundesgymnasium/Bundesrealgymnasium Kurzwiese Eisenstadt war im September 1985, als ich mit meiner Mutter im großen Festsaal gesessen bin. Tage der offenen Türe oder Besichtigungen vorab gab es damals nicht. Da auch schon beide meine Eltern in der „Kurzwiese“ waren, war es für mich klar, dass ich auch in diese Schule gehen würde. Als mich Direktor Jurasowitsch für die 1c Klasse aufgerufen hat, ist schon damals mein „schwieriger“ Nachname falsch ausgesprochen: H E L F E R statt Hefler, vielleicht ein Omen für die Zukunft. Insgesamt 28 Kinder gingen dann mehr oder weniger ängstlich mit unserem damaligen Klassenvorstand Frau Professor Rauter in die 1c Klasse. In den 80er Jahren musste man sich schon gegen Mitschüler/innen behaupten lernen… Der Spruch unseres damaligen Deutschlehrers Professor Trukesitz „Freiwillige zum Haare verkürzen“ bleibt mir bis heute in Erinnerung. Maßgeblich beeindruckt hat mich auch der Skikurs in der zweiten Klasse in Mariazell, wo wir damals vermutlich alle zum ersten Mal länger von unseren Eltern getrennt waren.

In der dritten Klasse wurden wir Schüler von vier Parallelklassen „zusammengewürfelt“ und ich kam in die 3a mit unserer Klassenvorständin Frau Professor Tyna Kitzmüller, die uns dann bis zur Matura begleitete. Wohl auch in den späten 1980er Jahren ist der erste Schulzubau fertig gestellt worden.

In der dritten Klasse haben dann die glorreichen Basketball-Jahre unter Professor Stefan Reimann begonnen, die Ende der achtziger Jahre in den Schul-Staatsmeister-Titel und der Teilnahme an den europäischen Basketballmeisterschaften in Izmir in der Türkei geführt haben.

Der Schikurs in der dritten Klasse führte uns in die „Hungerburg“ nach Obertauern. Aber dank Manner-Schnitten und Co. haben wir es alle gut überstanden.

Ab der Oberstufe gab es nur mehr zwei Parallelklassen und ich habe mich für das Gymnasium mit unserer damaligen Französischlehrerin Frau Professor Rojacz-Pichler entschieden.
Nach dem Schikurs in der fünften Klasse in Badgastein, wo uns Professor Palme zu sportlichen Höchstleistungen angetrieben hat, mussten wir unsere Rom-Reise mit Frau Professor Kitzmüller aufgrund des ersten Golfkriegs verschieben. Diese haben wir zu unserer großen Freude dann im siebenten Gymnasium nachgeholt.

Persönlich weiterhin in sehr guter Erinnerung habe ich meinen Englisch-Unterricht ab der sechsten Klasse mit Frau Professor Mihalits.

In der siebenten Klasse bin ich schließlich auch zum Schulsprecher gewählt worden, ein Amt, das mich wenigstens einmal vor dem Erwischt-Werden einer vergessenen Aufgabe bewahrt hat (was aber insgesamt recht selten vorgekommen ist): „Der Schulsprecher bitte in die Direktion kommen“ ertönte gerade, als ich zum Vorlesen der Latein-Hausübung bei Prof. Eisele an der Reihe gewesen wäre.

Der Rom-Aufenthalt in der siebenten Klasse Gymnasium war sicher ein Highlight der Oberstufe.

Die Schulzeit in Eisenstadt war für mich – vermutlich wie für alle – prägend (James Dean, Tanzschule Szirmay, Vespa – sind sicher noch allen von damals ein Begriff). Wir lernten, mit allen Menschen auszukommen, Eigeninitiative wurde gefördert und gefordert.

Ich freue mich sehr, dass ich für das 100-jährige Jubiläum angefragt wurde, diesen Bericht zu verfassen und wünsche dem Bundesgymnasium Kurzwiese alles Gute!“

 

1975 geboren in Eisenstadt

1993 Matura am BG/BRG/BORG Eisenstadt

1993 – 1998 Studium der Medizin an der Uni Wien

Facharztstudium für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in Wien

Auslandsaufenthalte:

1999 – 2000 Baylor College of Medicine, Houston, Texas, USA

2001 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle/Saale, Deutschland

2003 Universitätsfrauenklinik Erlangen/Nürnberg

 

2002 Mit 27 Jahren Habilitation und Verleihung der „Venia docendi“ für das Fach „Gynäkologie und Geburtshilfe“ an der Universität Wien und Ernennung zum Universitätsprofessor

2005 Ernennung zum Oberarzt an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinik für Frauenheilkunde in Wien

Eröffnung der Privatordinationen in der Privatklinik Wien- Döbling und in Eisenstadt

2006 – 2009 Subspezialisierung „Fellowship“ für Gynäkologische Onkologie

2009 – 2010 Oberarzt an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien

2010 – 2011 Primarius an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Schwerpunktkrankenhaus Landesklinikum Weinviertel Mistelbach/Gänserndorf

ab 2012 Primarius am Ordensklinikum Linz GmbH Barmherzige Schwestern KH und Barmherzige Brüder

Seit 2022 Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe

Zahlreiche Preise und Stipendien, Mitgliedschaften, wissenschaftliche Tätigkeit, Vorträge

Lukas Hefler ist verheiratet und Vater von drei Töchtern