„ ,Gehen Sie nicht in Ihre Wohnung, sie holen alle Juden ab‘ , und so ging ich weiter die ganze Nacht durch die Straßen. Ich kam an einer Synagoge vorbei, sie stand in Flammen.“

Alfred Politzer alias Fred Poll erlebte im November 1938 die Reichskristallnacht in Wien. Über ein englisches Zwischenlager erreichte er am 22. 02. 1940 endlich New York, wo er später als selbstständiger Optiker tätig war.

Im Alter von zehn Jahren trat er ins Gymnasium Eisenstadt ein, bis er im April 1938 verwiesen wurde, ein Jahr vor seiner Matura. Im folgenden Interview erinnert er sich an seine Schulzeit, daran, dass er den Antisemitismus hauptsächlich in der Schule zu spüren bekam.

„Es war uns nicht möglich, zum Turnverein zu gehen und Mitglied zu werden. Das Schulgebäude war neben der Kaserne, und dort gab es das einzige Schwimmbad in Eisenstadt. Wir wurden belästigt und schikaniert, wenn wir dort hingingen. Sie verletzten uns nicht wirklich, aber man kann einem das Leben ganz schön schwer machen, ohne jemandem gleich Gewalt anzutun. Einmal warfen einige Schüler, als wir auf dem Weg zur Schule waren, Steine nach uns. Sie ließen uns fühlen, dass wir anders wären als sie.“

Gesamtes Interview mit Alfred Politzer lesen: Viemo

Zusammengestellt durch SchülerInnen des WPFGSPB im Oktober 2018.